Zwei Jahre ist es jetzt her, dass „Himmlisch“ für eine Menge Aufmerksamkeit beim Deutschen Evangelischen Kirchentag in Bremen sorgten. Die Band aus der evangelischen Gemeinde Arsten-Habenhausen erhielt viel Beifall für ihre Auftritte in der Innenstadt und im Bremer Norden, drinnen und draußen. Doch die Gottesdienstbesucher in den beiden Kirchen im Bremer Süden müssen sich jetzt an neue Gesichter gewöhnen. „Himmlisch“ war gestern, ab sofort geben „Crossroads“ den Ton an.
Nach acht Jahren hat ein Generationswechsel stattgefunden, die Mitglieder von „Himmlisch“ studieren oder haben eine Ausbildung begonnen, doch Jugenddiakon Werner Drews und Falko Wermuth als bewährtem Kapellmeister ist es gelungen, eine neue Band zusammenzustellen. Julia, Kim-Nele, Celina, Birte, Maischa, Michèle, Jonathan, Sonja und Jerome – sie sind „Crossroads“. Die „himmlischen“ Schlagzeuger Patrick (er lernt jetzt auch Klavier) und Bassist Pascal sind gelegentlich noch bei den Auftritten mit von der Partie. „Ein Anruf genügt“, erzählt Falko, „die sind noch hier in der Nähe.“
„Himmlisch“ hatten einen festen Platz im Gemeindeleben. Für den einen oder die andere Gottesdienstbesucherin gab es Gewöhnungsprobleme, als vor dem Altar plötzlich Schlagzeug und Gitarrenverstärker aufgestellt wurden. Doch es dauerte nicht lang und englische Texte ihren Platz in der Kirche finden können. „Von Psalter bis Rockmusik“, beschreibt Falko die Bandbreite. „Himmlisch“ lehrten uns, dass es möglich ist im Gottesdienst zu klatschen. „Crossroads“ finden also ein bestens bestelltes Feld vor, wenn sie jetzt ihren Platz im Gemeindeleben einnehmen.
Das Konzept wird beibehalten. Falko Wermuth ist für die Arrangements und die Liederauswahl zuständig, Werner Drews leitet die Auseinandersetzung mit den Texten an. „Crossroads“ sind nicht irgendeine Band, sie sind die Band einer christlichen Gemeinde. Das Kreuz (englisch: Cross) hat Eingang in den Namen der neuen Band gefunden, die jungen Musikerinnen und Musiker, zwischen 14 und 16 Jahren alt, waren einig, dass es ein englischer Name sein sollte. Sie alle kommen aus dem Konfirmandenunterricht der Pastoren und des Diakons in der Gemeinde, sie fanden zusammen bei einer Musik-Werkstatt.
Eins fällt auf, wer einem Auftritt der neuen Gemeindeband zuschaut: Da stehen lauter Mädchen in der ersten Reihe. Sind „Crossroads“ ein Frauenchor? „Die Jungs in dem Alter können noch nicht richtig singen“, erläutert Falko. Die Jungs sind natürlich auch vertreten, mit Falko und Werner, mit Jonathan, dem Gitarristen und Jerome, dem Schlagzeuger. Aber der mehrstimmige Gesang mit den weiblichen Stimmen ist schon so etwas wie das Markenzeichen der neuen Band. „Die Mädels schreiben auch eigene Songs“, sagt Falko. Geprobt wird einmal die Woche, immer donnerstags, in der Simon-Petrus-Kirche in Habenhausen. Zu den Proben gehören auch das Gebet und der Austausch, das liegt besonders Werner Drews am Herzen. Anfragen für Auftritte kommen auch schon aus anderen Gemeinden. „Langsam etablieren“ – das ist laut Falko Wermuth das Ziel, das sich „Crossroads“ in diesen Tagen stellt.
In wenigen Jahren werden sich die Chefmusiker der Gemeinde neue Gedanken machen müssen. Wenn die Musikerinnen und Musiker von „Crossroads“ mit der Schule durch sind, wird eine neue Generation von ehemaligen Konfirmanden bereit sein, ihr Erbe anzutreten…
Friedrich Caron-Bleiker ( aus dem Gemeindebrief Sept.2011)